Von Seiten der Volkswagen AG gibt es eine generelle Herstellerfreigabe aller VW-Modelle mit wenigen Ausnahmen (frühe FSI-Motoren). Grundsätzlich sind Herstellerfreigaben zur E10-Verträglichkeit derzeit nicht rechtlich bindend. Außerdem liegen Mitgliedern der IG TYP 86 widersprüchliche Informationen vor, ob sich die E10-Freigabe auch auf Fahrzeuge bezieht, die älter als 10 Jahre sind. Somit bleibt die Stellungnahme des Herstellers für VW Polo der o.g. Baureihen vorerst unklar.
Aus der Sicht und Erfahrung unserer Mitglieder heraus ist derzeit nicht klar abzusehen, ob durch die höhere Aggressivität des Bioethanols lang- oder kurzfristige Schäden an Kraftstoffleitungen, Metalltank und Einspritzanlagen zu erwarten sind. Es sind Fälle bekannt, wo schon über längere Zeit weitaus höhere Bioethanol-Anteile (E85) mit entsprechender Anpassung der Motoreinstellung ohne Probleme verwendet werden. Aus diesen wenigen Fällen möchten wir aber keine allgemein gültige Empfehlung für alle Ottomotoren des VW Polo ableiten. Grundsätzlich bedenklich sind aus unserer Sicht besonders die nicht alkoholbeständigen Membrane mechanischer Benzinpumpen (Polo/Derby Vergaser-Modelle) sowie Vergaser aus Zn-Druckguss, deren Metalllegierungen zum Teil schon bei E5 (5% Anteil Bioethanol) "auskreiden". Bei Einspritzer-Modellen wären durch die höheren Systemdrücke (3-4 Bar) Undichtigkeiten am Kraftstoffsystem besonders brandgefährlich. Bis auf weiteres rät die IG TYP 86 daher von der Verwendung von E10 in VW Polo Typ 86/86C ab. Wir empfehlen, auf SuperPlus-Kraftstoff auszuweichen. SuperPlus kann trotz der höheren Oktanzahl bei allen Benziner-Polos bedenkenlos getankt werden. Wenn bereits E10-Kraftstoff getankt wird, raten wir zu einer deutlich erhöhten Aufmerksamkeit und regelmäßigen Checks der Kraftstoffanlage auf Undichtigkeiten.
Ohne Gewähr. Dies ist eine Empfehlung, aus der keinerlei Ansprüche geltend gemacht werden können. Eine Rücksprache/Absprache mit dem Hersteller Volkswagen AG erfolgte nicht.
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